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Moderne Kariestherapie

Kariesbakterien verwerten Zucker aus unserer Nahrung und setzen als Ausscheidungsprodukt Säuren frei. Diese Säuren lösen Mineralien aus dem Zahn. Wenn es nicht zur Remineralisierung kommt (Wiedereinlagerung von Mineralien in die Zahnsubstanz), entsteht eine kariöse Stelle.

Karies muss man entdecken: die Lupenbrille mit LED-Licht, spezielle Röntgenbilder und die Laserfluoreszenzmessung sind anders als die klassische spitze Sonde gute Mittel (->mehr zur Kariesdiagnostik).

Die richtige Behandlung hängt unter anderem davon ab, wie weit die kariöse Stelle vorangeschritten ist:

  • Oberflächliche Entmineralisierungen, die noch nicht zum Einbruch der Oberfläche geführt haben, können bei guter Mundhygiene alleine durch konsequente Fluoridierung mit Lacken und Zahnpasten behandelt werden. Fluoride und andere Mineralien lagern sich wieder in den Zahn und die entmineralisierte Stelle stabilisiert sich wieder (->mehr zur Wirkung von Fluoriden).
  • Weiter vorangeschrittene Entmineralisierungen können “ohne zu Bohren” mit dem Infiltrationsverfahren behandelt werden. Durch Behandlung des Zahnschmelzes mit einer speziellen Säure werden die “Poren” der kariösen Stelle geöffnet. Anschließend wird ein dünnfließender Kunststoff aufgetragen, der in die Tiefe des Zahnes eindringt und dann ausgehärtet wird (->mehr zum Thema Kariesinfiltration).
  • Ist eine Füllung notwendig, ist die zahnsubstanzschonende, minimalinvasive Entfernung der kariösen Zahnsubstanz wichtig. Dazu gehört, sich bei der Kariesentfernung nicht auf das Tasten mit der zahnärztlichen Sonde zu verlassen (dadurch wird unter Umständen zuviel Zahnsubstanz entfernt), sondern moderne Verfahren zur Kontrolle zu verwenden (z.B. Färbelösungen wie “Kariesdetektor”, oder spezielle selbstlimitierende Bohrer, die nur erweichte, kariöse Zahnsubstanz abtragen können). Nach der Kariesentfernung muss eine bakteriendichte Füllung gelegt werden, um den Zahn wieder aufzubauen.

->mehr zum Thema Füllungen und Füllungsmaterialien

Zur modernen Kariestherapie gehört auch die Verhinderung der Neuerkrankung durch Prophylaxe: Anleitung zu besserer Mundhygiene, durch Ernährungsumstellung und durch regelmäßige Professionelle Zahnreinigung.