Wurzelspitzenresektion muss nicht sein:
Revision statt Resektion – Säubern statt Schneiden
An wurzelkanalbehandelten Zähnen können durch Bakterien bedingte Infektionen im Knochen auftreten: in unserem Beispiel sieht man im Röntgenbild “weiße”, zu kurze Wurzelfüllungen und einen “schwarzen” Bereich um die Wurzelspitze herum, der die Ansammlung von körpereigenen Entzündungszellen zur Infektionseindämmung darstellt und den Knochen verdrängt hat. Unbehandelt kann die Infektion zu Schmerzen, Vereiterung, Schwellungen und sogar zur lebensbedrohenden Blutvergiftung führen.
Früher bestand die Standardtherapie im Abschneiden der Wurzelspitze, dem Ort mit der vermeintlich höchsten Anzahl von Bakterien. Mit dem Einbringen einer kleinen Dichtungsfüllung an der Schnittstelle sollte ein Wiederaufflammen der Infektion in den Knochen hinein verhindert werden. Tatsächlich wurden bei diesem Verfahren jedoch Bakterien im nicht abgeschnittenen, unbehandelten Wurzelabschnitt belassen, die sich dann oft den Weg an der Dichtungsfüllung vorbei und andersweitig in den Knochen suchten und zur Wiederaufflammung führten.
Schemazeichnungen mit freundlicher Genehmigung der DGET www.erhaltedeinenzahn.de |
Entzündung (braun) an einem wurzelbehandelten Zahn
Chirurgisches Abtragen der Wurzelspitze
Abhilfe schafft hier als Erstmaßnahme die abermalige, sorgfältige Säuberung und Desinfektion der Wurzelkanäle, wofür die alte Wurzelfüllung entfernt wird – unter dem Mikroskop. Diese Behandlung nennt man Wiederholungs- oder Revisionsbehandlung:
Wurzel mit Entzündungsgewebe (braun) und infizierter Wurzelfüllung (rot)
Wurzel nach Entfernung der infizierten Wurzelfüllung
Ausgeheilter Knochen mit neuer Wurzelfüllung und dichter Krone
Vorteile dieser Therapie sind der Verzicht auf den chirurgischen Eingriff und eine tatsächliche Beseitigung der Krankheitsursache.